ConstagLETTER Leadership

Wie optimiere ich meine Mitarbeiter-Ressourcen erfolgreich?

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Einleitung

Bei meinem Blog geht es mir darum, unseren Leitsatz „Engagement mit Leidenschaft bestimmt unser Handeln!“ zu durchleuchten und diese Grundhaltung und Definition aus unterschiedlichen Betrachtungs-weisen, wie zum Beispiel „Leidenschaftliches Arbeiten mit Engagement“, aus einem etwas anderen Blickwinkel darzustellen. Ich möchte versuchen, einige Herausforderungen zu den beiden Attributen Engagement und Leidenschaft aus einer anderen Sicht zu betrachten, um sie danach einem für mich richtigen Lösungsansatz (oder einer Grundhaltung) zuführen zu können.

Das jeweilige Thema wird immer mit der offiziellen Definition eröffnet, damit für meine Thesendefinition eine gemeinsame Ausgangslage geschaffen ist.

Engagement

Definition (gemäss Web-Duden)

  1. [persönlicher] Einsatz aus [weltanschaulicher] Verbundenheit; Gefühl des Verpflichtetseins zu etwas
  2. berufliche Verpflichtung, Anstellung eines Künstlers

Problematik: „Volles Engagement“!

Wird nicht gerade dies von uns allen in unserem Arbeitstag immer und immer wieder erwartet? Aber was heisst denn persönlicher Einsatz? Und was bedeutet denn leidenschaftliches Einstehen (siehe auch Leiden beim Schaffen)? Und wie wird denn allgemein „Volles Engagement“ verstanden? Setzen wir da die gleichen Massstäbe an, wird mit gleichen Grössen gemessen und mit gleichen Werten verglichen?

Meine Wahrnehmung

In den verschiedensten Unternehmungen habe ich immer wieder erlebt, dass die Mitarbeitenden kein Engagement mehr haben, sei dies für ihre Tätigkeiten und/oder die Unternehmung. Und auch eine Verbundenheit (siehe Definition), entweder mit der Tätigkeit, welche auszuführen ist, oder gar mit der Unternehmung, ist nur bei den wenigsten festzustellen.

Sie machen meist „Dienst nach Vorschrift“!

Und diese „Grundhaltung“ hat dann wiederum eine enorme Auswirkung auf die Massstäbe, welche an sich selbst gesetzt werden oder in die Erledigung der Arbeiten gesetzt werden. Nicht zu vergessen oder zu unterschätzen sind dabei auch die entsprechenden Auswirkungen auf die Zielerreichung (falls überhaupt entsprechende Ziele gesetzt wurden und nicht nur einfach Erwartungshaltungen kundgetan wurden).

Die Faktenlage

Bei diesen Wahrnehmungen werde ich durch die Gallup-Studie (siehe Fakten / Herkunftsangaben) bestätigt. So haben z.B. 14% eine hohe emotionale Bindung zu Ihrer Unternehmung, 63% eine geringe und 23% weisen gar keine Bindung zu Ihrer Unternehmung auf.

Eine weitere Bestätigung meiner Wahrnehmung erhalte ich durch eine Studie der Handelszeitung (siehe ebenfalls unter Fakten). Darin wird festgehalten, dass 22% der Mitarbeitenden sich für Ihren Job engagieren, aber 69% nur einen „lauen Job“ abliefern und 9% der Mitarbeitenden engagieren sich gar nicht. Sprich: Über zwei Drittel der gesamten Belegschaft erbringt kein Engagement für ihre Unternehmung. Und nur gerade einmal ein Drittel engagiert sich, teilweise sogar überdurchschnittlich. Stellt sich hierbei die Frage: Und wie genau will man die gesteckten Ziele erreichen und/oder die die Projekte termingerecht abschliessen, und dies ohne gleich immer in einer Taskforce oder einem „Eskalations-Modus“ zu landen?

Leidenschaft

Definition (gemäss Web-Duden)

  1. sich in emotionalem, vom Verstand nur schwer zu steuerndem Verhalten äussernder Gemütszustand (aus dem heraus etwas erstrebt, begehrt, ein Ziel verfolgt wird)
  2. grosse Begeisterung, ausgeprägte [auf Genuss ausgerichtete] Neigung, Passion für etwas, was man sich immer wieder zu verschaffen, was man zu besitzen sucht, für eine bestimmte Tätigkeit, der man sich mit Hingabe widmet
  3. sich in starkem Gefühl, in heftigem, ungestümem Besitzverlangen äussernde Zuneigung zu einem Menschen

Problematik: „Leiden beim Schaffen (Arbeiten)“!

Ist diese Tatsache heute nicht allzu viel verbreitet? Schöpfen wir unsere Fähigkeiten und unser Können bei der Arbeit wirklich aus, oder erledigen wir einfach den Auftrag, den wir bekommen haben aus? Sind die Mitarbeitenden den Arbeiten, welche sie zu erledigen haben, überzeugt, und können hinter den jeweiligen Entscheidungen und Definitionen wirklich mit bestem Wissen und Gewissen stehen?

Meine Wahrnehmung

Alle in meiner These angesprochenen Thematiken gehen fast einher mit den Erfahrungen und Fakten, welche ich bereits unter dem Thema Engagement ein bisschen erörtert habe. Deshalb bin ich der Meinung, dass diese beiden Themen eng miteinander Verknüpft sind.

Ein Engagement ohne Leidenschaft ist wie bereits beschrieben: Einfach Dienst nach Vorschrift. Und dieses Phänomen ist heute leider allzu viel verbreitet. Ich habe auch immer wieder wahrgenommen, dass die Menschen / die Mitarbeitenden eben nur noch als Ressourcen wahrgenommen werden und somit nur noch als „Einsatzmittel“ gelten und dann auch so behandelt werden. Und dies dringt bei den Mitarbeitenden durch und deshalb sind diese dann auch nicht mehr mit Leidenschaft an der Arbeit.

Die Faktenlage

Und genau auf diesen Umstand geht die Handelszeitung mit ihren Artikel „Klub der Frustrierten“ ein (siehe Fakten). Der Artikel weist mit folgendem Abschnitt auf genau meine Wahrnehmungen exakt hin und genau diese klaren Fakten beweisen, dass die Mitarbeitenden sich nicht mehr für IHRE Unternehmung engagieren.

Abschnitt: „Tatsache aber ist, dass viele Unzufriedene bleiben. Dies oft aus Bequemlichkeit, Angst vor Veränderung oder wegen der Unsicherheit, ob ihre Qualifikation noch ausreicht auf dem Arbeitsmarkt. Oder weil es das Einkommen nicht zulässt, sich neu zu orientieren. Sich gar auf etwas einzulassen, was Unwägbares birgt, etwa ins Blaue hinein zu kündigen und sich erst einmal eine Auszeit zu nehmen.“

Die Spirale dreht sich immer weiter und in diesem Artikel wird wunderschön darauf hingewiesen, was passiert, wenn die Mitarbeitenden frustriert und unzufrieden sind > Sie überlegen sich die ganze Zeit: Bleiben oder Gehen! Und sind mit dieser Frage vollkommen absorbiert und somit unproduktiv.

Fakten / Herkunftsangaben

Gallup Engagement Index 2011 – Deutschland

Motivations-Studie Handelszeitung

Klub der Frustrierten – Handelszeitung

 

Mein Fazit

Die nachfolgende 5 Punkte müssen aus meiner Sicht ernsthaft umgesetzt / befolgt werden (und nicht nur auf dem Papier als erledigt abgehackt werden) damit sich eine entsprechende Veränderung in der Unternehmung erzielen lässt. GANZ WICHTIG: Diese 5 Punkte müssen gelebt werden! Jeden Tag!

1. Sinnhaftigkeit

Es muss ganz dringend sichergestellt werden, dass die Mitarbeitenden in den jeweiligen Arbeiten und Tätigkeiten, welche sie tagein, tagaus zu erledigen haben, einen wirklichen SINN sehen. Sie müssen die Message dahinter sehen und verstehen. Ziel muss es sein, dass die Mitarbeitenden alleine auf Grund der Tatsache, dass sie einen SINN dahinter sehen, sich mit vollem Engagement „an die Arbeit machen“.

2. Identifikation

Die Mitarbeitenden müssen sich mit dem Inhalt der Tätigkeiten, der Arbeiten, der Projektaufgaben IDENTIFIZIEREN können und genau wissen, was von ihnen erwartet wird. Sie müssen sich für die SACHE einsetzten können und wissen (aber auch spüren) dass es sich lohnt (dies ist vor allem aber nicht im finanziellen Sinn gemeint, sondern viel mehr durch Anerkennung).

3. Wertschätzung

Da bin ich absolut gleicher Meinung wie der Demoskop Wood (siehe Artikel): Zeigen sie ihren Mitarbeitenden, dass ihre Arbeit wichtig ist! Dies soll sich aber nicht nur auf die Arbeit beziehen, sondern ebenfalls auf den Mensch. Denn der Mensch steht im Zentrum des Handels.

4. Regelungen

Es muss sichergestellt werden, dass sich die VORGABEN, die REGELUNGEN oder auch der eingeschlagene Weg nicht dauernd verändert. Abmachungen, Vorgaben, Ziele etc. dürfen nicht während der Ausführung der Tätigkeiten, der Arbeiten oder während des Projektes laufend verändert werden. Kleinere Justierungen müssen sicherlich vorgenommen werden, aber es darf nicht zu gesamten Richtungsänderungen kommen. Die Mitarbeitenden müssen sich darauf verlassen können, dass der einmal eingeschlagene Weg (welcher durchaus anspruchsvoll und steil sein darf) zusammen in Angriff genommen wird und die eingeschlagene Richtung beibehalten wird. Bei Wettkämpfen werden die geltenden Regelungen (Spielregeln) ja auch nicht während dem laufenden Spiel geändert!

5. Zielvorgaben

Menschen brauchen und wollen ZIELE. Darum ist es aus meiner Sicht wichtig, dass man sich tagtäglich Ziele setzt. Und: dass den Mitarbeitenden bei Ihren Tätigkeiten und Arbeiten Ziele gesetzt werden. Es muss aber sichergestellt werden, dass die Ziele und Zielsetzungen so gesetzt werden, dass diese durch die Mitarbeitenden einerseits nachvollzogen werden können (Sinnhaftigkeit) aber andererseits auch erreicht werden können. Ziele müssen SMART sein: Spezifisch (konkret); Messbar (KPIs); Aktiv beinflussbar; Realistisch; Terminiert

Oder kurz gesagt: Investiert wieder in die Menschen. Nicht nur mit Regeln, Vorgaben, Zielen. Auch mit Verständnis, Mitgefühl und Geld. Zeigt ihnen, dass SIE das Kapital der Firma sind!

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